fitnesstest - meine erfahrungen
Ich setze die Fitnesstest seit mehr als zehn Jahren in vielen Lerngruppen regelmäßig ein. Die Rückmeldung der Schüler und der Eltern ist sehr positiv. Mittel- bis langfristig führten die Test dazu, dass viele Schüler mehr Verantwortung für ihre Lernerfolge übernahmen. Die Schüler beschreiben es oft als positiv, dass Ihnen durch die Fitness-Test sehr klar wird, welche Lücken sie haben.
Mein restlicher Unterricht profitiert einerseits von dieser größeren Verantwortung und andererseits sind elementare Fähigkeiten bei vielen Schülern besser abrufbar als ohne diese Tests.
Entscheidend für den Erfolg ist einerseits die Einbindung und Aufklärung der Eltern und andererseits die Aufnahme von Fitnesstest-Aufgaben in die Klassenarbeit.
Der Aufwand für die Erstellung der Test ist überschaubar. Es ist möglich und sinnvoll sich mit Kollegen auszutauschen und arbeitsteilig vorzugehen. Da sich die Lehrplaninhalte in diesen elementaren Fähigkeiten nicht schnell ändern, ist der langjährige Einsatz eines einmal erstellten Test sehr wahrscheinlich.
Mögliche Schwierigkeiten:
Es ist wichtig die Schüler und die Eltern über das Konzept genau zu informieren. Damit die Schüler wissen, was sie können bzw. was sie nicht mehr können, müssen die Aufgaben genau eine Fertigkeit abprüfen. Umfangreiche Textaufgaben oder Aufgaben, die verschieden Fähigkeiten fordern sind ungeeignet, ebenso offene Aufgaben. Dafür gibt es andere Settings.
Ein wesentliches Merkmal der Fitnesstest ist der Paralleldurchgang bei dem ein Nachlernen belohnt wird. Der Termin für den zweiten Durchgang sollte nicht später als eine Woche nach dem ersten Diagnosedurchgang sein. Bei jüngeren Schülern ist es sinnvoll die Frist zwischen erstem Durchgang und Paralleldurchgang noch kürzer zu halten, da diese Schüler leicht vergessen, was sie innerhalb einer Woche lernen wollten.
Ein großes Problem ist, dass die Fitnesstest zwar ein scharfes Diagnoseinstrument sind, sie aber noch keinen Hinweis geben, wie die Schüler die festgestellten Lücken schließen können. Ich wiederhole im Regelfall den nicht mehr präsenten Stoff nicht in meinem Unterricht. Da die Schüler aber auch keine Bücher mehr aus den früheren Schuljahren haben, verweise ich hier entweder auf die Lernhilfen aus den Schulbuchverlagen, die in unserer Schulbücherei entleihbar sind, oder auf die die Materialseite selbstlernmaterial-mathematik von Thomas Unkelbach.
Gerade zu Beginn mag der Zeitaufwand aus Sicht des Lehrers zu groß sein. Dies betrifft sowohl die Vorbereitungszeit als auch die notwendige Zeit im Unterricht. Um die Vorbereitungszeit zu verringern, kann mit Kollegen zusammengearbeitet werden oder auf fertige Tests zurückgegriffen werden (ich werde nach und nach für alle Jahrgangsstufen Tests hier zur Verfügung stellen). Den Zeitaufwand im Unterricht halte ich für gerechtfertigt, da man früher oder später ohnehin Stoff aus der Vergangenheit wiederholen muss. Die Fitnesstest institutionalisieren diese Wiederholung.