der förderkreislauf mathematik
Ich setze zur Vorbereitung auf eine Klassenarbeit regelmäßig den Förderkreislauf ein, wie er von Rosel Reiff (z.B. in mathematiklehren, Heft 150) vorgestellt wurde. Er ähnelt dem Konzept von Bauch/Zaugg/Ziener. Ziele des Förderkreislaufes sind das inidividuelle Üben und Fördern, eine Stärkung der Eigenverantwortung für den eigenen Lernerfolg und das Aufwerten der Klassenarbeit als Diagnoseinstrument. Mittel- bis langfristig ist es mir gelungen, bei vielen meiner Schüler diese Ziele zu erreichen.
Der wesentliche Teil des Förderkreislaufes umfasst einen Zeitraum von zwei Wochen, in denen kein neuer Stoff erarbeitet wird. Diese Zeit erkaufe ich mir dadurch, dass in der Erarbeitungsphase nur kurze Übungsphasen eingebaut sind, die es den Schülern ermöglichen weiterzuarbeiten, allerdings die neu erlernten Fähigkeiten noch nicht so weit einüben, dass diese sicher beherrscht werden. Im Förderkreislauf üben die Schüler individuell und binnendifferenziert, jeder das, was er noch üben muss.
Zu Beginn des Förderkreislaufes erhalten die Schüler einen Selbsteinschätzungsbogen (SEB) aus dem den Schülern meinen Erwartungen für die Leistungsüberprüfung transparent wird. Anhand von Diagnoseaufgaben können die Schüler entscheiden, wie sicher sie über die benötigten Fähigkeiten verfügen.
Der ausgefüllte SEB ist die Grundlage für die erste Übungsphase in der die Schüler im Wesentlichen an Aufgaben aus dem Anforderungsbereich I individuelle, essentielle Grundlagen üben. In dieser Phase erhalten die Schüler individuelle Beratung von mir und von Mitschülern.
Nach etwa einer Woche erhalten die Schüler einen Partnerarbeitsbogen (PA). Hier sind Aussagen aufgelistet, die das Wissen bezüglich des Themas hinterfragen. Die Schüler müssen begründen, warum die gemachten Aussagen richtig oder falsch sind. Diese Begründungen diskutieren sie mit einem Partner.
An die Bearbeitung des PA schließt sich eine zweite Übungsphase an, in der die Schüler wieder individuell üben, diesmal auch an Aufgaben aus den Anforderungsbereichen II und III. Wieder haben die Schüler die Möglichkeit Erklärungen durch mich oder andere Schüler einzuholen.
Zwei Wochen nach Beginn des Förderkreislaufes wird die Klassenarbeit geschrieben. Die Schüler geben mit der Klassenarbeit auch ihren ausgefüllten Selbsteinschätzungbogen ab. Bei der Korrektur kreutze ich auf dem SEB die Fähigkeiten an, die die Schüler in der Klassenarbeit noch nicht sicher beherrschten.
Nach Rückgabe der Klassenarbeit erhalten die Schüler entsprechend der in der Arbeit transparent gewordenen Lücken den Auftrag individuell zusätzlich zu üben. Hierzu verwende ich wieder die bereits im SEB genannten Erklärungen und Übungsaufgaben, der Kreis schließt sich.